Der Gast betritt den Salon, den großen Saal, das Empfangszimmer. Er trifft auf Charme und südliches Flair, auf Ruhe und Leben zugleich. Willkommen in Erfurt.
Jeder soll hier empfangen werden – hier in diesem wohlproportionierten, offenen, urbanen Stadtraum, der über die Qualität seiner historischen Fassaden und die vielen Cafés, Restaurants und Läden entlang der Ränder lebt.
Der Belag ist leicht glänzend wie ein Parkett, drei abgehängte große Kronleuchter schweben über dem „Saal“, der zu einer Seite zurückhaltend von langen und reduzierten Sitzbänken gefasst wird. Der Willy-Brandt-Platz ist jetzt – zeitgemäß interpretiert – eine große Bühne der Stadt.
Über die Wasserbecken-Rotunde, die zugleich den Fußgängereingang zur Tiefgarage darstellt, wird der Platz mit dem ebenfalls neu gestalteten Busbahnhof verbunden. Und auch dieser wird in die räumlich-ästhetische Qualität des Willy-Brandt-Platzes eingebunden: Ein schwebendes „Mikado“ aus geschnittenen Platanen und gläsernen Riegeln definiert Raumkanten sowie Übergänge und dient als Filter. Die Platzfläche darunter bleibt offen, großzügig und überschaubar.
Gössler Kinz Kerber Kreienbaum Architekten, Hamburg
Jörn Hustedt (1,2,5)
Jürgen Voss (3,4,6)
Gerhard Zwickert (7,8)