An keinem anderen Ort hätte diese Folge individueller Teilräume entstehen können. Räume, Inhalte und Atmosphäre entfalten sich selbstverständlich aus den stadträumlichen Gegebenheiten. Das Konzept bietet eine qualitätsvolle Vielfalt für unterschiedlichste Nutzergruppen.
Das zentrale Gestaltungselement ist ein ruhiger, heller „Belags-Teppich“ aus ocker-, weiß- sowie graufarbenen Granitplatten, der die Meidlinger Hauptstraße über 900 Meter Länge neu definiert. Auf dieser Bühne wird die Einkaufsstraße als Folge individueller Teilräume im Sinne einer Erzählstruktur neu wahrgenommen. Der blaue „Linden-Teppich“ mit den einladenden Stühlen funktioniert anders als die „Platanen-Terrasse“ mit dem Wassertisch und dem präzise geschnittenen Platanendach. Am zentralen „Meidlinger Platzl“, greift WES am Wasserbecken, dem „Himmelsspiegel“, auch historisch bedeutsame Themen der Schwefelquellen mit Licht und ockerfarbenen Tönen auf. So entsteht eine stilisierte, eine präzise gefasste Welt, die in ein gelb getöntes Licht getaucht wird.
Das neue Alleinstellungsmerkmal der Meidlinger Hauptstraße ist ihre duale Funktion als „Freiraum“ für die Wohnbevölkerung UND attraktive Wiener „Einkaufsstraße“.Grundlage des Wettbewerbs war neben der Sozialraumanalyse auch eine Studie zur Stärkung der Wiener Geschäftsstraßen am Beispiel Meidlinger Hauptstraße. Das Projekt ist Teil einer aktuellen wissenschaftlichen Studie der Professorin und Stadtforscherin Juliet Davis von der Cardiff University, in der sie für einen ethischeren und humaneren Ansatz bei der Stadtentwicklung plädiert.
AXIS Ingenieurleistungen ZT GmbH, Wien (AT)
BI Kurt Traxler, Zivilingenieur für Bauwesen, Krems-Senftenberg (AT)