Neugestaltung Gedenkstätte Mittelbau-Dora, Nordhausen Freigelegte Historie

Konzept

Die Gedenkstätte Mittelbau-Dora hält die Erinnerung an das Schicksal unzähliger KZ-Häftlinge aufrecht, die in den Jahren 1944/45 unter menschenunwürdigen Bedingungen gezwungen wurden, gewaltige Stollen zur Produktion von V2-Raketen in den Berg zu treiben. Historische Relikte aus der NS-Zeit und die funktionale Struktur des Lagergeländes werden im Rahmen der Neugestaltung des Gedenkstättengeländes behutsam freigelegt und herausgearbeitet. Durch die Erschließung von Bodenspuren wird die historische Topografie und die damalige Aufteilung in Häftlingslager, SS-Bereich und Industriegelände für zukünftige Generationen wieder sichtbar.

Weißer Schotter markiert die Standorte und rahmt die Grundrisse der früheren Häftlingsbaracken, die Stämme vorhandener Bäume sind weiß gestrichen. Das Aschegrab am ehemaligen Krematorium ist durch eine graue Schotterfläche und eine Betonumrandung als Massengrab gekennzeichnet. Im Kontrast zu den offenen Wiesen des Umlands ist die Rasenfläche des früheren Lagersportplatzes „perfekt“ ausgestaltet. Zur Verdeutlichung der ursprünglichen Zellenstruktur ist auf die erhaltenen Grundmauern des Arrestzellengebäudes und der Hinrichtungsstätte eine Stampfbetonmauer gesetzt. Die übereinander gelagerten Betonschichten verweisen eindrücklich auf diesen besonderen Ort innerhalb des Lagers und schaffen einen konkreten Raum zum Gedenken an die Opfer der Gewaltherrschaft.

Auftraggeber

Stiftung Gedenkstätte Buchenwald und Mittelbau-Dora

Projektzeitraum

2000 - 2014

Größe

ca. 100 ha

Land

Deutschland

Wettbewerb

1. Preis Wettbewerb 2001

Realisation

WES LandschaftsArchitektur

Partner

Hans-Hermann Krafft, Berlin
Kleineberg Architekten, Braunschweig

Bilder zum Projekt

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